Salon D – Drinks und Dialog
Philosoph:innen und Autor:innen zu Gast im FestspielhausTanz ist mehr als Ästhetik, Bewegungstechnik, Emotion und Ausdruckskraft. Zeitgenössische Choreograf:innen und Compagnien thematisieren mit ihren je eigenen künstlerischen Handschriften die gesellschaftspolitischen Fragen und Herausforderungen unserer Gegenwart. Anknüpfend an die auf der Bühne verhandelten Themen, wollen wir auch im Kopf beweglich bleiben und uns im Talk-Format Salon D mit geladenen Autor:innen, Wissenschafter:innen und Philosoph:innen über die Themen der Stücke unterhalten. Das D steht für: DRINKS und DIALOG aber auch für: DENKEN und DISKUTIEREN Sie mit!
Zu jedem Termin möchten wir mit Ihnen, liebes Publikum, und den geladenen Gesprächspartnern in den Dialog treten. Der Salon D findet in entspannter Atmosphäre in wechselnden Räumlichkeiten im Festspielhaus statt. Um Anmeldung wird gebeten: kulturvermittlung@festspielhaus.at
In Kooperation mit der Artothek Niederösterreich an der Kunstmeile Krems präsentieren wir im Salon D jeweils ein Kunstwerk, das den Teilnehmer:innen als Impuls zur Reflexion und Diskussion dient. Der Büchertisch wird vom Museum Niederösterreich betreut.
Save the date! Der Gast wird noch bekannt gegeben.
sa 26 APRIL 2025: Salon D vor der Vorstellung von Jan Martens: VOICE NOISE
Vergangene Termine
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„Jude ist kein Schimpfwort“
Lesung und Gespräch mit Journalistin und Autorin Alexia Weiss
sa 30 NOV 2024, 17:00 Uhr im Festspielhaus-Café
Salon D im Rahmen der Vorstellung von Yasmeen Godder . Dikla: Shout Aloud
Moderation: Bettina Masuch
Anmeldung: kulturvermittlung@festspielhaus.at
Eintritt frei!Jüdisch-Sein in Österreich bedeutet ein Leben voller Ambivalenzen. Zum einen sind Jüd:innen mit übertriebener Sensibilität konfrontiert – die Angst davor, diskriminierend zu agieren, ist allgegenwärtig –, zum anderen schlägt ihnen nach wie vor offener Hass entgegen, das hat sich mit dem 7. Oktober 2023 nochmals massiv gesteigert. In ihrem Buch „Jude ist kein Schimpfwort“ geht Alexia Weiss diesem Zwiespalt auf den Grund, erforscht die Spuren jüdischen Lebens in Wien und erzählt, wie Jüd:innen ihren Alltag erleben.
Büchertisch von Museum Niederösterreich
Araba Evelyn Johnston-Arthur und Eike Wittrock:
Schwarze und queere Tanzgeschichte in Österreich
Salon D hosted by Tangente - Festival für Gegenwartskultur
sa 05 OKT 2024
17:00 Uhr, Kada Bar, 2. Stock
Salon D vor der Vorstellung von Joana Tischkau . Yo Bro
Moderation: Bettina Masuch und Tarun Kade
Eintritt frei!
Wien, 1960: Katherine Dunham gibt ein umjubeltes Gastspiel im Ronacher. Diesen vergessenen Moment der österreichischen Tanzgeschichte nehmen Araba Evelyn Johnston-Arthur, Teil des Direktor*innen-Kollektivs von MUSMIG (Museum für Migration), und Eike Wittrock, Professor für Tanzgeschichte an der Wiener MUK, zum Ausgangspunkt, um über Schwarze und queere Bewegungsgeschichten zu sprechen. Was wurde (und wird) aktiv vergessen, wie widerständig erinnert?Araba Evelyn Johnston-Arthur war Mitbegründerin von PAMOJA. Bewegung der jungen afrikanischen Diaspora in Österreich und der Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischen Geschichte. Sie ist Ko-Kuratorin und Projektdramaturgin bei WIENWOCHE 2024 Festival für Kunst und Aktivismus und Teil des Direktor*innen Kollektivs von MUSMIG (museum für migration), ein Museum, dass es noch zu erkämpfen gilt während es gleichzeitig jetzt schon auch die grundlegende koloniale Gewalt in Frage stellt, die Museen in Europa meist zugrunde liegt.
Eike Wittrock ist Professor für Tanzwissenschaft an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine Forschungen zur Historiografie des europäischen Bühnentanzes und queerer Performancegeschichte präsentiert er sowohl in wissenschaftlichen wie auch in künstlerischen Zusammenhängen. Derzeit arbeitet er an einer queeren Tanz- und Performancegeschichte des deutschsprachigen Raums.
Franz Schuh: Der Garten der Lüste
hosted by Tangente – Festival für Gegenwartskultur
Fr 27 SEP 2024
17:00 Uhr, Kada Bar, 2. Stock
Salon D vor der Vorstellung von Philippe Quesne . Vivarium Studio - Der Garten der Lüste.
Moderation: Bettina Masuch und Tarun Kade
Eintritt frei!
„Der Garten der Lüste“ ist eines der bekanntesten Gemälde der Kunstgeschichte. Das rätselhafte Bild des niederländischen Malers Hieronymus Bosch (ca. 1450-1516) übt bis heute große Faszination auf seine Betrachter:innen aus. Die Interpretationen sind ambivalent und reichen von der drastischen Warnung vor der Todsünde bis zur erotisch-komischen Darstellung eines utopischen Liebesparadieses. Franz Schuh hat einen ausgeprägten Sinn für das Komische im Tragischen. Das Lachen auf gescheite Weise ist sein Metier. Wir fragen den Schriftsteller, Essayisten und Philosophen: Wie blicken wir heute auf dieses 500 Jahre alte, am Übergang von Mittelalter zur Renaissance entstandene Gemälde?Franz Schuh, geboren 1947 in Wien, studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Kolumnist für Zeitschriften und Rundfunkstationen. Er erhielt u.a. 2006 den Preis der Leipziger Buchmesse, 2011 den Österreichischen Kunstpreis und 2021 den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Bei Zsolnay erschienen zuletzt Sämtliche Leidenschaften (2014), Fortuna. Aus dem Magazin des Glücks (2017), Lachen und Sterben (2021) und Ein Mann ohne Beschwerden (2023).
Der Büchertisch wird betreut von Museum Niederösterreich.
Robert Menasse: Die Welt von morgen.
Fr 12 APR 2024
17:00 Uhr, Kada Bar, 2. Stock
Exklusive Pre-Lecture des neuen Buches
Der Büchertisch wird betreut von Museum Niederösterreich.
Eintritt frei!
Keine Anmeldung erforderlich
Robert Menasse stellt sein neues Buch Die Welt von morgen. Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde vor und spricht mit Bettina Masuch darüber, unter welchem Druck die Demokratie aktuell allerorts steht.
In Die Welt von Gestern schildert Stefan Zweig das kosmopolitische Europa vor 1914. Als er seine Erinnerungen niederschreibt, existiert es nicht länger, »weggewaschen ohne Spur« von der faschistischen Barbarei. Zweig stirbt 1942. Aber das übernationale Europa bekommt nach 1945 eine zweite Chance. Visionäre stoßen ein epochales Friedensprojekt an, Grenzen fallen, der Nationalismus weicht der Kooperation.
Doch auch dieses Projekt könnte schon bald Geschichte sein. Demokratische Defizite führen zu Protest. Mannigfaltige Krisen machen den Menschen Angst. In vielen Mitgliedstaaten schüren Politiker, die von den Erfahrungen der Gründer nichts mehr wissen (wollen), einen neuen Nationalismus. Heute steht Europa wieder am Scheideweg. Wie wird die Welt von morgen aussehen?
Robert Menasse erklärt und verteidigt die europäische Idee, lädt aber auch dazu ein, die systemischen Widersprüche der Union zu kritisieren und zu überwinden. Die Alternative, vor der wir stehen, ist nicht kompliziert: Entweder gelingt das historisch Einmalige, nämlich der Aufbau einer nachnationalen Demokratie, oder es droht ein Rückfall in das Europa der Nationalstaaten. Das wäre eine weitere Niederlage der Vernunft – mit den Gefahren und Konsequenzen, die uns aus der Geschichte nur allzu bekannt sein sollten.
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den »Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb«. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre – zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über: Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Die Welt von morgen.
Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde
Erscheinungstermin: 15.04.2024
Fester Einband mit Schutzumschlag, 192 Seiten, Sprachen: Deutsch
978-3-518-43165-8
Suhrkamp Verlag, 1. Auflage
Vorstellung im Anschluss: FOUAD BOUSSOUF: FêuIsolde Charim: Schauen wir zu viel in den Spiegel?
Sa 18 NOV 2023
16.00 Uhr, Festspielhaus-Café
Vorstellung im Anschluss: OHAD NAHARIN . BATSHEVA DANCE COMPANY: MOMO
Aufgrund der aktuellen Lage in Israel musste die Batsheva Dance Company aus Tel Aviv ihre Tournee bis auf weiteres verschieben. Somit entfällt das für 18. November geplante Gastspiel „MOMO“ im Festspielhaus St. Pölten und damit auch der Salon D mit Isolde Charim.Ivan Krastev: Fragilität der Gesellschaft
Sa 25 MAR 2023
16.00 Uhr, Festspielhaus-Café
Ivan Krastev wurde 1965 in Bulgarien geboren und ist nicht zuletzt aufgrund seiner klugen Beobachtungen zum Ukraine-Krieg einer der gefragtesten politischen Analysten unserer Zeit. Die Künstlerische Leiterin Bettina Masuch spricht mit dem vielfach ausgezeichneten Politologen und Publizisten über die Fragilität der Gesellschaft. In seiner neuesten Kreation FUTUR PROCHE denkt der junge belgische Choreograf Jan Martens über das Thema der Erneuerung nach. Ein Thema, das uns auch im Salon D brennend interessiert: Was geht in unserer von Krieg und Krisen geprägten Gegenwart kaputt? Wo verlaufen die neuen (geo-)politischen Risse? Wo müssen wir umdenken und erneuern? Und wie fragil sind wir als Gesellschaft aktuell? Der Talk findet diesmal in englischer Sprache statt.
Ivan Krastev, geboren 1965 in Lukovit, ist Vorsitzender des Centre for Liberal Strategies in Sofia und Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien. Seit 2015 schreibt er regelmäßig Analysen für die internationale Ausgabe der New York Times.
Vorstellung im Anschluss: Österreich-Premiere von Jan Martens . Opera Ballet Vlaanderen: FUTUR PROCHELisz Hirn: Dystopie und Demokratie
Sa 18 FEB 2023
16.00 Uhr, Festspielhaus-Café
Vorstellung im Anschluss: Jóhann Jóhannsson . Tonkünstler-Orchester: Last and First Men
Im Rahmen der Vorstellung von Jóhann Jóhannsson . Tonkünstler-Orchester: Last and First Men spricht Bettina Masuch mit Lisz Hirn über das Spannungsverhältnis von Dystopie und Demokratie. Mit Last and First Men hinterließ der 2018 viel zu jung verstorbene Jóhann Jóhannsson ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Film und Erzählung, das sich mit den Themen des gleichnamigen Roman-Klassikers auseinandersetzt. Es sind Fragen, die wir uns auch im Salon D stellen wollen: Welchen Umgang pflegen wir mit unserem Planeten und seinen (begrenzten) Ressourcen? Welche Konsequenzen müssen wir daraus ziehen? Und was bleibt von den großen Ideen und Ideologien der Menschheit übrig?
Lisz Hirn studierte Geisteswissenschaften und Gesang in Graz, Paris, Wien und Kathmandu. Sie ist als Philosophin, als Publizistin & als Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig sowie als freiberufliche Künstlerin an internationalen Kunstprojekten und Ausstellungen beteiligt. Die Schwerpunkte ihrer philosophischen und wissenschaftlichen Arbeit liegen in der philosophischen Anthropologie, politischen Philosophie, interkulturellen Ethik und der philosophischen Praxis.Hanno Sauer: Sind wir jenseits von Gut und Böse?
Fr 06 OKT 2023
16.00 Uhr, Festspielhaus-Café
Hanno Sauer ist Philosoph und lehrt Ethik an der Universität Utrecht. Sein aktuelles Buch trägt den Titel Moral: Die Erfindung von Gut und Böse. Eine philosophische Geschichte zu moralischen Wertvorstellungen .
Vorstellung im Anschluss: The Seven Sins bringt Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus StuttgartSandra Noeth: Fragilität des Körpers
Sa 15 OKT 2022
16.00 Uhr, Festspielhaus-Café
Zum Auftakt der Talk-Reihe Salon D begrüßen wir herzlich Sandra Noeth, Kuratorin, Dramaturgin und Professorin am HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin. Mit ihr spricht Bettina Masuch, die neue Künstlerische Leiterin des Festspielhaus St. Pölten, über die Fragilität des Körpers: Wie stellen wir uns der eigenen körperlichen Zerbrechlichkeit, insbesondere in verunsichernden Zeiten?
Sandra Noeth ist Professorin an HZT – Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin und international als Kuratorin und Dramaturgin in freien und institutionellen Kontexten tätig. Sie beschäftigt sich vorwiegend mit ethischen und politischen Perspektiven auf Körperpraxis und -theorie und mit Dramaturgie im Kontext von zeitgenössischer Choreografie und Performance.
Vorstellung im Anschluss: tanzmainz . Sharon Eyal: Soul Chain.
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Team Kulturvermittlung & Outreach
Christina, Gabrielle, Leonie, Margit und Marlies
T: +43 2742/90 80 80
E: kulturvermittlung@festspielhaus.at