Ein ansteckender Ausbruch von Freude
Die „Sinfonia Eroïca“, die sich zu einem Tanzklassiker entwickelt hat, wurde im Jahr 2002, drei Jahrzehnte nach ihrer Entstehung, neu interpretiert.Nach den Worten von Michèle Anne de Mey wurde diese neue Version gründlich überarbeitet, um "die Magie der Leichtigkeit und Naivität" wiederzuentdecken.
Auf einer Bühne, die bis auf zwei Turnbänke und eine Seilbahn von allem Künstlichen befreit ist, bewegen sich neun Tänzer im Rhythmus eines gewagten musikalischen Programms: der Ouvertüre zu "Bastien und Bastienne" von Mozart, der Dritten Symphonie von Beethoven und "Foxy Lady" von Jimi Hendrix. Die Choreografie ist von äußerster Präzision, und in ihren scheinbar anarchischen Momenten, entfalten die Tänzer eine blitzartige und ansteckende Energie.
Die Tänzer amüsieren sich, sie suchen sich selbst und einander in rasanten Rennen, Verfolgungsjagden und akrobatischen Hebefiguren, die vom Zirkus inspiriert sind. In Solos, Duos oder Trios skizzieren sie Liebesbeziehungen, die Gainsbourgs "Je t'aime... moi non plus" würdig sind. Manchmal frieren sie unbeweglich und wie gelähmt ein, bevor sie sich in einer ansteckenden Freude als Gruppe wiederfinden. Im Finale, in perfekter Harmonie mit dem letzten Satz der heroischen Symphonie, bespritzen sie sich mit Wasser und rutschen über den durchnässten Boden – eine jubelnde Rückkehr in die Kindheit.
Das meisterhafte Orchester vollendet diese visuelle Verzauberung, indem es mit den Tänzern interagiert. Es reagiert auf ihre Aufforderungen, unterbricht zeitweise sein Spiel und lässt Raum für bewohnte Stille. Es erklingt ein Klavierstück, ein Song von Jimi Hendrix oder festliche Musik, die an südamerikanische Karnevalsfeste erinnert. Diese musikalische Freiheit verstärkt die Freiheit der Interpreten und veredelt einen vibrierenden Abend.